BUNDESVERBAND KANU E.V.

Gewässerzertifizierung(QMW)

Kanufahren in Deutschland: Ein vielfältiges Angebot für Touristen

Deutschland bietet ein breites Spektrum an touristischen Aktivitäten für In- und Ausländer. Besonders das Wasserwandern mit dem Kanu erfreut sich wachsender Beliebtheit, sowohl für Tagestouren als auch für mehrtägige Abenteuer. Diese Art des Reisens ermöglicht es, Regionen auf einzigartige Weise zu entdecken.

Die Zertifizierung deutscher Kanuwanderwege zielt darauf ab, den Kanutourismus weiterzuentwickeln und bestehende Strukturen zu verbessern. Dieses Vorhaben steht im Einklang mit den Zielen der Regierungskoalition von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, die einen nachhaltigen und naturverträglichen Tourismus fördern möchten.

Der BVKanu begrüßt die politische Unterstützung und möchte durch die Zertifizierung konkrete Chancen und Potentiale für Regionen und Anbieter aufzeigen, um den Kanutourismus in Deutschland zu stärken.

Der Ablauf

Zertifizierungsprozess beim BVKanu

 

  1.  Kontaktaufnahme: Interessierte Bewerber setzen sich mit der Vergabestelle des BVKanu in Verbindung und fordern kostenfrei den Kriterienkatalog sowie alle notwendigen Formulare zur Zertifizierung an.
  2. Selbstprüfung: Die Bewerber prüfen eigenständig anhand des Kriterienkatalogs, ob die Mindestanforderungen für eine Zertifizierung erfüllt werden können. Dabei müssen die Gewässer in touristisch nachvollziehbare Tagesetappen unterteilt werden.
  3. Einreichung der Unterlagen: Bei positiver Selbsteinschätzung reichen die Bewerber ihre Unterlagen zusammen mit allen notwendigen Nachweisen bei der Geschäftsstelle ein. Nach Prüfung der Unterlagen und Erstellung einer vorläufigen Bewertung durch das Auditorenteam wird ein Kontrolltermin vereinbart.
  4. Vor-Ort-Prüfung: Ein Auditor prüft stichprobenartig die Angaben vor Ort. Pro 20 km Gewässerabschnitt wird ein Überprüfungstag angesetzt. Dabei werden markante Abschnitte wasserseitig und landseitig überprüft. Der Bewerber kann dabei seine Angaben erläutern und erhält gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge.
  5. Abschlussgutachten: Basierend auf den vorab gemachten Angaben und der Vor-Ort-Prüfung wird ein Abschlussgutachten erstellt. Bei erfolgreicher Zertifizierung erhält der Bewerber eine Urkunde, eine Plakette und ein digitales Signet zur Nutzung für Marketingzwecke. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig.
Rezertifizierung

Nach drei Jahren kann eine Verlängerung des Zertifikats beantragt werden. Der Träger beschreibt die Änderungen der letzten drei Jahre mithilfe des Kriterienkatalogs und sendet diese an die Geschäftsstelle. Eine erneute Vor-Ort-Begehung bewertet die Änderungen und die ursprünglichen Zielvorgaben.

Vorteile für Wirtschaft, Natur und Mensch

Touristische Alleinstellungsmerkmale hervorheben Deutschland bietet mit seinen vielfältigen Gewässerlandschaften ein ideales Umfeld für Kanutourismus. Regionen mit bestehender kanufreundlicher Infrastruktur und qualifizierten Anbietern sollten dieses Potenzial durch die Zertifizierung ihrer Gewässer nutzen. Dies stärkt die Wahrnehmung als kanufreundliche Region und hebt regionale Besonderheiten hervor, die gezielt beworben werden können. Dadurch werden nicht nur neue Besuchergruppen angesprochen, sondern auch die Besucherströme besser verteilt, was im Kontext von „Overtourism“ und „Overcrowding“ entscheidend ist. Kanutourismus kann eine wichtige Rolle in der strategischen Diversifikation von touristischen Angeboten spielen.

Besucherlenkung in sensiblen Naturräumen – Angebotsqualität nutzen

Die Nachfrage nach authentischen Naturerlebnissen ist gestiegen, insbesondere seit der Corona-Pandemie. Besucher müssen informiert, sensibilisiert und gelenkt werden, um die Natur schonend zu nutzen. Attraktive Angebote können dazu beitragen, dass Besucherlenkung nicht als Belastung, sondern als Bereicherung empfunden wird. Effektive Besucherlenkung und hohe Angebotsqualität gehen Hand in Hand und können durch regionales Qualitätsmanagement gefördert werden.

Rechtliche und infrastrukturelle Planungssicherheit

Rechtliche und infrastrukturelle Planungssicherheit für kanutouristische Unternehmen Kanutouristische Unternehmen operieren oft zwischen ökonomischen und ökologischen Anforderungen. Regelungen zur Befahrung von Gewässern sollen Konflikte minimieren. Der BVKanu unterstützt nachhaltige, qualitätsorientierte Ansätze und Zertifizierungen, die rechtliche und infrastrukturelle Rahmenbedingungen schaffen. Diese Rahmenbedingungen sind für die langfristige Planungssicherheit und das Angebot der Unternehmen entscheidend. Oft sind Kanutourismus-Anbieter auf die Kooperation lokaler Behörden und Eigentümer angewiesen, um die notwendige Infrastruktur zu erhalten oder auszubauen.

Lokale Lebensqualität erhöhen und das Netzwerk stärken

Nicht nur Touristen, sondern auch die lokale Bevölkerung profitiert von einer gut gepflegten kanutouristischen Infrastruktur. Einheimische Wassersportvereine und Freizeitsportler können in ihrer Heimat Erholung finden, was die Lebensqualität und das Wohlbefinden steigert. Eine verbesserte Infrastruktur kann auch die kulturelle Attraktivität einer Region erhöhen und sich positiv auf die Wohn- und Arbeitsplatzwahl auswirken. Eine erfolgreiche Verzahnung von Tourismus und lokalen Interessen steigert die Akzeptanz des Tourismus in der Region.

Lokale Netzwerke stärken Erfolgreicher Tourismus erfordert die Zusammenarbeit vieler Akteure, einschließlich Marketingorganisationen, Behörden und der lokalen Bevölkerung. Die Zertifizierung von Gewässern durch den BVKanu fördert diese Netzwerke und Partnerschaften. Ein Unterstützerschreiben von mindestens zwei regional relevanten Organisationen ist erforderlich, um sicherzustellen, dass das Zertifizierungsvorhaben auf breiter regionaler Basis getragen wird. Dies fördert den Dialog und die Lösung von sozialen, ökologischen und touristischen Problemen im Interesse des Gemeinwohls.

Touristischen Unternehmen Marketingvorteile sichern

Die Zertifizierung von Gewässern verschafft kanutouristischen Regionen und Betrieben einen Marketingvorteil. Diese können die hohe Qualität ihrer Infrastruktur bewerben und dadurch eine größere Sichtbarkeit im Tourismusmarkt erlangen. Neue Kundengruppen, insbesondere solche, die nachhaltiges Reisen bevorzugen, können angesprochen werden. Dies bietet langfristige Wachstumschancen für kanutouristische Betriebe und andere Wirtschaftszweige in der Region.

Kosten

Kosten für den Zertifizierungsprozess

Gewässer bis 20 km = 2115,00 € (950,00 €*)

Gewässer bis 30 km = 2435,00€ (1220,00 €*)

Gewässer bis 50 km = 2750,00 € (1490,00 €*)

Gewässer bis 80 km = 3050,00 € (1760,00 €*)

Gewässer bis 100 km = 3390,00  € (1900,00 €*)

Gewässer bis 125 km = 3700,00 € (2100,00 €*)

* Steht für die Rezertifizierung
Alle Preise gelten in Euro (€) zzgl. MwSt.